Einsatzkräfte leisten mehr als 6.500 Einsatzstunden im Ahrtal

Der größte Einsatz des THW Michelstadt forderte nicht nur alle fachlichen, sondern auch materiellen Ressourcen des Ortsverbandes.

Die Unterstützung des THW Michelstadt nach dem Starkregenereignis in Rheinland-Pfalz (Ahrtal) ist einer der größten und längsten Einsätze in der Ortsverbandsgeschichte gewesen.

Es war der 14. Juli 2021 und die Nachrichten über die Unwetterkatastrophe überschlugen sich. Es dauerte nicht lange und die Melder der Einsatzkräfte des Ortsverbandes lösten aus. So machten sich am 14. Juli 2021 um 23 Uhr die ersten Einsatzkräfte der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (Fachgruppe N) und der Bergungsgruppe zum Bereitstellungsraum „Bitburg Tower“ in Bitburg auf. Dort angekommen wurden die verschiedene Einsatzaufträge abgearbeitet und die Einsatzkräfte konnten einige Zeit später wieder nach Michelstadt zurückkehren. In der Zwischenzeit bildete sich im Ortsverband der Leitungs- und Koordinierungsstab, welcher die eingehenden Einsatzaufträge der übergeordneten Organisationseinheiten des THW koordinierte und die weiteren Einsätze plante.

Insgesamt 12 Einsätze im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe wurden durchgeführt.

Die Einsatzkräfte des THW Michelstadt mit ihren Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung (Fachgruppe N), Fachgruppe Logistik Materialwirtschaft und der Bergungsgruppe rückten bis Ende Oktober 2021 insgesamt 12-mal in das Katastrophengebiet aus.

Die Einsatzaufgaben vor Ort waren vielfältig. Zu den Aufgaben zählten unteranderem das Retten und Bergen von Sachgütern, Beräumen von Trümmern, Auspumpen von Häusern und Kellern, die Führungsunterstützung in einer Einsatzabschnittsleitung, das Betreiben von zwei Logistiklagern, die Unterstützung des Leitungs- und Kontrollstabs des Landesverbandes, Transportfahrten, Unterstützung bei der Zubereitung der Verpflegung für die Einsatzkräfte, sowie die Reparatur von Einsatzmaterial.

Unglaubliche 6.800 Einsatzstunden durch ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW Michelstadt

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz und so galt es für die Einsatzkräfte das Material und die Fahrzeuge zu reinigen, zu desinfizieren und die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen.

Hohe Belastung für die Einsatzkräfte

Der Einsatz forderte nicht nur das Material, sondern auch die Einsatzkräfte sehr. Die teils schweren Arbeiten bei der Beräumung von Trümmern, dem auspumpen von Kellern oder den anderen vielfältigen Aufgaben, forderten die Einsatzkräfte nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Die dort gesehene Zerstörung und das Leid der Menschen vor Ort werden noch lange in ihren Köpfen bleiben. In gemeinsamen Gesprächen und den Einsatznachbereitungen wurden diese Eindrücke verarbeitet und die Kameradschaft durch den persönlichen Austausch gestärkt.

Hohes Ausbildungsniveau des THW Michelstadt zahlte sich aus

Die Einsatzaufträge konnten, dank des sehr hohen Ausbildungsniveaus, sehr schnell und reibungslos abgearbeitet werden. Dies zeigt, dass sich die zahlreichen Übungs- und Ausbildungsdienste bezahlt machen und sich die Einsatzkräfte immer weiter spezialisieren. Dies trägt ebenfalls zur Motivation einer jeden Einsatzkraft im Ortsverband bei.

Arbeitgeber und Familien unterstützten

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an die Arbeitgeber, die unsere Einsatzkräfte für die Einsatzzeiten freistellten und erst durch deren Unterstützung dieser doch sehr lange Einsatz möglich war. Weiterhin gilt der Dank auch den Familien und Angehörigen der Einsatzkräfte, denn die mussten zu Hause die Abwesenheit der liebsten kompensieren.

Mehr als Ahrtal im Jahr 2021 – Unterstützung der örtlichen Gefahrenabwehr im Odenwaldkreis

Nicht nur der Einsatz im Ahrtal prägte das Jahr 2021. Einsätze aufgrund der Corona Pandemie und Unterstützung der örtlichen Gefahrenabwehr im Kreisgebiet gehörte zum diesjährigen Einsatzgeschehen des THW Michelstadt.

So konnten wir das hessische Schulamt unterstützen und das Schutzmaterial aus dem Lager in Heppenheim abholen und an die Odenwälder Schulen verteilen. Ungewöhnlich ging das Jahr dann weiter, denn wir wurden zu einem notgelandeten Kleinflugzeug in Steinbuch gerufen. Hier unterstützen wir die Feuerwehr vor Ort bei der Bergung des Kleinflugzeugs und transportierten es dann weiter nach Egelsbach. Gefolgt wurde der Bergungseinsatz von der Unterstützung der Bundespolizei und dem Zoll bei einer LKW Großkontrolle bei Kelsterbach. Des Weiteren unterstützen wir beim diesjährigen IRONMAN wieder die Absperrmaßnahmen an der Strecke.


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